Reaktivierung der Siemensbahn: KREBS+KIEFER setzt auf ALLPLAN
Wie ein innovatives Projekt in Kroatien mit ALLPLAN, SCIA Engineer und BIMPLUS neue Maßstäbe für interdisziplinäre Zusammenarbeit setzt.
Im kroatischen Kutina, einer Kleinstadt mit traditionell geprägtem Stadtbild, wurde ein modernes Multifunktionsgebäude realisiert, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt – und zugleich ein Paradebeispiel für die Leistungsfähigkeit eines durchgängigen OPEN-BIM-Workflows ist. Das Projekt wurde vom Architekturbüro MR 2 arhitektonski studio d.o.o. in Zusammenarbeit mit Baldinistudio umgesetzt – einem erfahrenen Partner und Anwender von ALLPLAN.
Architektonisches Konzept trifft komplexe Anforderungen
Die besondere Herausforderung des Projekts bestand darin, ein modernes Geschäftsgebäude in ein bestehendes, kleinteiliges Wohnumfeld zu integrieren. Die Lösung: Ein Gebäude, das sich äußerlich auf den ersten Blick als einstöckiges Haus mit großzügigem Dachgeschoss präsentiert – verkleidet mit glattem Aluminium, wodurch die Höhenwirkung minimiert wird. Im Inneren wurde ein überdachter Fußgängerweg integriert, der wie eine kleine Straße durch das Gebäude führt.
OPEN-BIM-Workflow in der Praxis
Von Beginn an setzten die Projektbeteiligten auf einen offenen und interdisziplinären Planungsansatz. Architektonisch modelliert in Archicad, wurde das Projekt mithilfe von BIMPLUS, ALLPLAN und SCIA Engineer in einen strukturierten BIM-Prozess überführt.
Zwei Szenarien für den Datentransfer wurden erfolgreich getestet:
1. Direkter Import des Architekturmodells in BIMPLUS
2. Import in ALLPLAN mit anschließender Übergabe an BIMPLUS
Beide Varianten verliefen reibungslos. Weil die empfohlenen Schritte befolgt wurden, ging die Umwandlung des BIMPLUS-Modells mit dem AutoConverter exakt wie vorgesehen vonstatten. Anschließend konnte das Modell in SCIA Engineer als SAF-Datei für die statische Berechnung genutzt werden.
Zusammenarbeit in Echtzeit
Mit BIMPLUS stand den Teams eine leistungsstarke Plattform zur Verfügung, um direkt im 3D-Modell zu kommunizieren. Änderungen und Aufgaben konnten visuell markiert, kommentiert und einzelnen Teammitgliedern zugewiesen werden. Gianmarco Baldini von Baldinistudio betont: „Es ist sehr nützlich, BIMPLUS als Brücke zu verwenden, um ein 3D-Modell vom Architekten in ein für die Statik idealisiertes Berechnungsmodell umzuwandeln.“
Im Gegensatz zu traditionellen Arbeitsmethoden – etwa dem Export von IFC-Dateien mit hohem Abstimmungsaufwand – bot der Einsatz von BIMPLUS und AutoConverter volle Transparenz bei Modellvarianten und -änderungen.
AutoConverter: Weniger Aufwand, mehr Kontrolle
Ein zentrales Element des Workflows war der Einsatz des AutoConverter, um das physische Architekturmodell in ein Berechnungsmodell zu überführen. Statt mühseliger manueller Verbindungen in SCIA Engineer führte der AutoConverter die Nutzer:innen Schritt für Schritt durch den Prozess – inklusive automatischer Erkennung von Bauteilen, Materialzuordnung und Ausrichtungsprüfung.
Das Ergebnis: Weniger Modellieraufwand, reduzierte Fehleranfälligkeit und ein deutlich effizienterer Planungsprozess.
Bewehrung automatisch integriert
Besonders beeindruckend war der durchgängige Datenfluss bis zur Bewehrungsplanung. Die Tragwerksplaner platzierten die Bewehrung direkt in SCIA Engineer – insbesondere bei eindimensionalen Bauteilen wie Trägern und Stützen. Diese Daten wurden dann an ALLPLAN übergeben, wo die Bewehrungspläne erstellt wurden. Ein manueller Übertrag war nicht mehr nötig. „So vermeiden wir Interpretationsfehler und sparen gleichzeitig Zeit,“ sagt Baldini.
Am Ende wurden die Bewehrungsdaten wieder zurück in das Architekturmodell überführt – und standen allen Projektbeteiligten visuell zur Verfügung.
Ausgezeichnete Planung
Das Projekt in Kutina wurde 2024 mit dem Big SEE Architecture Award ausgezeichnet – nicht nur wegen seines gelungenen Entwurfs, sondern auch wegen seiner vorbildlichen Planung und Umsetzung. Die Kombination aus ALLPLAN, SCIA Engineer, BIMPLUS und dem AutoConverter sorgte für eine reibungslose Abstimmung zwischen Architektur und Tragwerksplanung, beschleunigte den Planungsprozess und half, die Baukosten im Griff zu behalten – bei gleichbleibend hoher Qualität.
Fazit: OPEN-BIM, wie es sein sollte
Das Projekt Kutina zeigt exemplarisch, was mit einem durchdachten, softwareübergreifenden BIM-Workflow möglich ist. Von der ersten Entwurfsidee bis zur Bewehrungsplanung wurden Daten nahtlos übertragen, kommuniziert und weiterverarbeitet.
Für Baldinistudio war das Projekt auch ein Beweis für die Alltagstauglichkeit der Methode: „Der OPEN-BIM-Ansatz war hier nicht nur ein Konzept, sondern gelebte Praxis – und ein echter Produktivitätsgewinn“, so Baldini abschließend.




