Wie IFC4precast die Vorfertigung revolutioniert

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Die Fertigteilbranche hat die Zeichen der Zeit erkannt: Digitalisierung und Automatisierung sind die neuen Leitsterne der Betonfertigteilindustrie. Voraussetzung dafür ist allerdings ein nahtloses Zusammenspiel zwischen verschiedenen Systemen und Applikationen wie CAD, MES, ERP und PPS. Durch einen Schulterschluss der Hauptakteure konnte nun im ersten Schritt ein Datenformat für die Übergabe von Fertigteil-Modelldaten von CAD- an Manufacturing Execution System (MES) Systeme auf Basis der IFC entwickelt werden, nämlich IFC4precast.

Herstellerneutraler Informationsaustausch in BIM-Projekten

Aktuell kämpfen Ingenieurbüros und Betonfertigteilwerke noch mit verschiedenen Dateiformaten unterschiedlicher Herstellerfirmen. Der Schlüssel zu einer verbesserten Interoperabilität, also dem nahtlosen Zusammenspiel zwischen den einzelnen Softwaresystemen, sind offene Standards. Deswegen haben sich die Key Player der Fertigteilindustrie zusammengeschlossen, um im Rahmen der buildingSMART die zukünftigen Standards und Normen in der Betonfertigteilindustrie zu gestalten. Ziel der Arbeitsgruppe IFC4precast ist es, ein universell anerkanntes, einheitliches Format zum Austausch von modellbasierten Daten für Fertigteile zu schaffen. Ende 2021 anerkannte die buildingSMART die Model View Definition (MVD) IFC4precast als „Finalen Standard“. Die Erreichung dieses Meilensteins bedeutet, dass der Fertigteilindustrie nun ein herstellerunabhängiger Datenaustausch von CAD- zu MES-Systemen zur Verfügung steht.

„Der Leitgedanke der Arbeitsgruppe IFC4precast ist es, die maschinenspezifische, und damit stark einschränkende Datenaufbereitung, durch eine modellbasierte, also universelle Datenaufbereitung, zu ersetzen. Im Fokus der IFC4precast steht das „Was?“ soll produziert werden, und weniger das „Wie?“. Mit einem auf IFC4precast basierenden Datenaustausch ist also sichergestellt, dass die verschiedenen Systeme nahtlos ineinandergreifen“, unterstreicht Peter Kafka, Mitglied der Arbeitsgruppe IFC4precast und BIM-Experte bei Allplan Precast - ALLPLAN’s Kompetenzzentrum für die Vorfertigung.

Der studierte Mathematiker Peter Kafka setzt sich dafür ein, dass Planungssoftware-Applikationen Daten in einer Qualität liefern, mit denen Produktionsmaschinen zuverlässig und fehlerfrei Fertigteile produzieren können. IFC4precast definiert genau, wie Fertigteile modelliert sein müssen, um daraus Daten für vor- und nachgelagerte Systeme abzuleiten, beispielsweise für die Fertigung.

Modellbasierter Datenaustausch mit IFC4precast

Die universelle Datenbasis beinhaltet sämtliche 3D-Modellinformationen inklusive vollständiger Geometrien sowie Unique IDs für die Identifikation von Fertigteilen. IFC4precast ermöglicht erstmalig eine übersichtliche Strukturierung sowie die genaue Zuordnung der Einbauteile und der Bewehrung zu den einzelnen Elementen. Durch die vollständige Visualisierung der Daten entlang des gesamten Prozesses können sich alle am Projekt Beteiligten schnell und einfach den benötigten Überblick verschaffen.

Vorteile von IFC4precast im Überblick:

Verlustfreier und plattformunabhängiger DatenaustauschHocheffizientes und nahtloses Zusammenspiel zwischen allen beteiligten SystemenGeringerer Koordinierungs- und Verwaltungsaufwand entlang des gesamten Planungs- und ProduktionsprozessesDetaillierte Übergabe von Element-, Einbauteil- und BewehrungsinformationenKompatibilität und Unterstützung durch frei verfügbare IFC-Viewer


Auch Allplan bietet mit der IFC-Schnittstelle die Möglichkeit, sämtliche Fertigteile inklusive aller Attribute und wahlweise auch Einbauteile, Bewehrung und Schalungen zu exportieren. Die Objektstruktur der Fertigteile entspricht dem Standard der IFC4precast. ALLPLAN zählt somit zu den ersten Software-Anbietern weltweit, die für diesen neuen globalen Standard zertifiziert sein werden.

Erfahren Sie mehr darüber, wie ALLPLAN die Standards der Betonfertigteilindustrie mitgestaltet.