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Eine modellbasierte Kirchensanierung besitzt eindeutige Vorteile gegenüber deren klassischer Planung in 2D. Zwei Beispiele zeigen, warum.
Alte Gebäude müssen oftmals aus wirtschaftlichen (Beweg-) Gründen neuen weichen. Bei Kirchen und anderen Sakralbauten ist das anders. Sie sind der heutigen hiesigen Gesellschaft (oder besser den Gemeinschaften, denen sie gehören) ein wertvolles Kulturgut, dass ihr Abriss eher der Ausnahmezustand ist. Da die meisten Gotteshäuser hierzulande jedoch ziemlich alt sind, müssen sie nicht selten aufwendig saniert werden. Wie bei allen anderen Baumaßnahmen ist dabei eine modellbasierte Planung äußerst hilfreich. Einer, der das bestätigen kann, ist Olaf Dreblow vom Ingenieurbüro für Bauplanung – Dipl.-Ing. O. Dreblow aus Vachdorf. Zwei Beispiele für seine Kirchensanierung in 3D zeigen die Vorteile der Planungsmethode auf.
Zwei Kirchen in 3D
Beim ersten Projekt handelt es sich um die aktuelle Sanierung des Kirchturms der Kirche Stepfershausen bei Meiningen. Das Gotteshaus entstand im 15. Jahrhundert auf Basis der Bausubstanz von Vorgängerbauten. Sowohl die Außenwände des Kirchturms als auch des Kirchenschiffs sind in Natursteinmauerwerk gehalten. Oberhalb des Mauerwerks ist der Kirchturm samt Glockenstube als Fachwerk ausgeführt. Die Außenseite ist geschiefert, die Gefache sind mit Ziegeln ausgemauert. Den oberen Abschluss des Turms bildet eine ebenfalls außenseitig verschieferte Barockhaube. Die kurz vor der Fertigstellung stehende Sanierungsaufgabe bestand in der Instandsetzung der Holzkonstruktion des Turms inklusive Neueindeckung.
Auch beim zweiten Projekt ist ein Teil der Sanierungsmaßnahmen schon abgeschlossen. Hier geht es um die Kirche Goldlauter. An Ort und Stelle wurde 1555 bereits eine erste Kirche errichtet, die 1658 erneuert wurde. Die nun vorliegende Barockkirche wiederum datiert von 1747 und ist komplett als Fachwerkkonstruktion ausgeführt. Wie bei der Kirche Stepfershausen sind die Gefache ausgemauert und nach außen hin mit Schiefer verkleidet. Die Sanierungsarbeiten betreffen sowohl den Kirchturm als auch das Dach. Letzteres wurde bereits 2017 und 2018 inklusive Dachstuhl komplett instandgesetzt mit einer neuen Dachhaut aus Naturschiefer in altdeutscher Deckung. Die Ausführung erfolgte mit deutschem Schiefer (stumpfem Hieb). Die Instandsetzung des Turms steht noch aus.
Vorteile der 3D-Kirchensanierung
Für die Planung der Baumaßnahmen nutzten Olaf Dreblow und sein Team für jede Kirche jeweils ein Gebäudemodell in Allplan. Aus dieser Planungsmethode ergeben sich dem Ingenieur zufolge eine Reihe von Vorteilen. So lassen sich bei der Schadenserfassung und später während der Ausführung präzise detaillierte Angaben zur Instandsetzung machen. Zudem können Schäden, die während der Bauphase entdeckt werden, direkt in das Modell integriert werden. Daraus ergibt sich eine wesentlich präzisere Schadensermittlung und -dokumentation als bei der klassischen Arbeit mit 2D-Plänen.