Verborgene Schätze: 4 unterschätzte Funktionen in Allplan, die Ihren Workflow verändern werden
Der Ventilhersteller GOETZE baut in Ludwigsburg sein neues Hauptquartier mit jeder Menge Platz für (nachhaltiges) Wachstum. Geplant wurde es von SCHMELZLE+PARTNER mit Allplan.
Die GOETZE KG Armaturen ist ein typischer Hidden Champion: Das in der vierten Generation geführte Familienunternehmen vertreibt seit nunmehr 75 Jahren seine Armaturen und Ventile und hat sich im Laufe der Zeit neben Deutschland auch den internationalen Markt erschlossen. Ausgangspunkt seiner Geschäftstätigkeit ist dabei seither das nördlich von Stuttgart gelegene Ludwigsburg. Den baut das Unternehmen derzeit stark aus: Für ein Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro entsteht in der Schlieffenstraße ein neuer Firmenhauptsitz, der mit jeder Menge Raum für weiteres Wachstum aufwartet. Geplant wurde dieser durch das Büro SCHMELZLE+PARTNER aus Hallwangen mit Allplan.
Der multifunktionale Neubau umfasst insgesamt eine Bruttogeschossfläche von 17.700 Quadratmetern – knapp viermal so viel wie die 4.500 des bisherigen Hauptsitzes. Das Raumkonzept sieht dabei unter anderem eine Verdopplung der Produktionsflächen auf 12.300 Quadratmeter vor. Weitere Flächen (4.700 Quadratmeter) sind für die Verwaltung und Entwicklung sowie für den internationalen Vertrieb vorgesehen.
Gleichwertige Inklusion aller Abteilungen
Ein zentrales Architekturmerkmal besteht in der gleichwertigen Inklusion aller Abteilungen. Es gibt keine Unterschiede in der Ausführungsqualität zwischen Administration, Produktion und Logistik – alle Mitarbeitenden sind gleich wertvoll und werden gleich wertgeschätzt. Gleichsam verschmelzen die Bereiche bewusst in Schnittzonen wie Betriebsrestaurant, Terrasse, Cafés und gemeinsame Kommunikationsbereiche, um ein familiäres Umfeld zu schaffen. Im Fokus steht das Team als Ganzes.
Zugleich geht die Architektur auf die besonderen Bedürfnisse der einzelnen Abteilungen ein. Die dreigeschossige Verwaltung ist in ihrer Nutzung hochflexibel und wandelbar. Ein hoher Glasanteil, sowohl in der Gebäudehülle als auch zwischen den Bereichen, schafft Transparenz zur eingeschossigen Produktionshalle. Die TGA für die unterschiedlichen Gebäudefunktionen wird über einen zentralen Versorgungs-Spine erschlossen.
Wachstum auf mehreren Ebenen
Die räumliche Vergrößerung dient gleich auf mehreren Ebenen dem Wachstum des Unternehmens. So plant GOETZE zum einen, sein Produktportfolio zu erweitern – mit entsprechenden Flächen für die Entwicklungsabteilungen. Zudem soll der Maschinenpark vergrößert werden, um noch schneller und flexibler produzieren zu können. Zum anderen gibt es reichlich Platz für neue Mitarbeitende. Die Zahl der Beschäftigten ließe sich theoretisch von aktuell 200 auf rund 350 erhöhen. Zugleich bietet das Mehr an Fläche Raum für Optimierung. Diesen will GOETZE dazu nutzen, seine Prozesse zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Grünes Wachstum im neuen GOETZE-Hauptquartier
Bei allem Wachstum darf der Blick auf die Umwelt nicht fehlen. Dementsprechend folgt das neue GOETZE-Hauptquartier einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept. Dieses beinhaltet unter anderem eine hundertprozentige Dachbelegung mit Photovoltaik zur Eigenstromversorgung (insbesondere für E-Auto-Ladestationen) sowie eine vollständige Dachbegrünung mit einem Retentionsdach zur klimatischen Abkühlung der Stadtumgebung und Reduktion der Kanalisation durch Verdunstung von Regenwasser. Um Versiegelungsflächen zu vermeiden, befinden sich die Pkw-Stellplätze in einer Tiefgarage unter der Produktion. Weitere Umweltschutzmaßnahmen umfassen die Nutzung von Fernwärme, auf Biodiversität ausgelegte Außenanlagen oder eine Integration des Firmensitzes in das „grüne Band“ der Stadt. Nicht zuletzt ist das Gebäude so geplant, dass es am Ende seiner Nutzung möglichst sortenrein recycelt werden kann.
Planung mit BIM und Allplan
Die Planung dieses Vorzeigeprojekts wurde mit BIM durchgeführt. Planungsgrundlage für alle Leistungsphasen bildete dabei ein Allplan-Modell von SCHMELZLE+PARTNER. Der Datenaustausch mit der Tragwerksplanung erfolgte über ein IFC-Modell. Fachplanungen wie die TGA-Planung oder die Ausführungsplanung der Stahlbaufirma wurden in das Modell eingepflegt. Verläuft nun der Bau nach Plan, sollte die GOETZE KG Ende 2025 in ihr neues Hauptquartier umziehen können.