München braucht dringend neue Wohnungen. Rund 11.000 entstehen derzeit in Freiham. Ein neues Quartier der GWG mit 125 geförderten Wohneinheiten wird hier bereitgestellt.
Wenn es um das Thema Wohnen geht, ist München für viele Menschen der reinste Albtraum. Keine andere deutsche Stadt kann es auch nur annähernd mit den Immobilien- und Mietpreisen der Metropole an der Isar aufnehmen. Immerhin: Um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, erschließt die Stadt neue Flächen. So etwa im „größten Stadtentwicklungsprojekt Europas“, Freiham. Mehr als 25.000 Menschen sollen in den nächsten Jahren in dem neuen Stadtteil wohnen. Etwa 900 der rund 11.000 geplanten Wohnungen werden durch die GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München gebaut. Ein erstes Quartier wurde mittlerweile nach einem Entwurf von Felix+Jonas Architekten fertiggestellt. Geplant wurde es mit Allplan.
Drei Gebäude, fünf Nutzungsformen
Das Quartier setzt sich aus drei Gebäuden, bestehend aus einem Riegel und einem Punkthaus, zusammen und umfasst fünf verschiedene Nutzungsformen. Den Großteil machen 125 Wohnungen aus, die allesamt gemäß dem staatlichen Wohnungsbauförderungsprogramm EOF (Einkommensorientierte Förderung) gefördert werden. Von Einzimmerwohnungen für Singles bis Fünfzimmerwohnungen für die ganze Familie ist für alle etwas dabei. Fünf Prozent der Wohnungen sind darüber hinaus rollstuhlgerecht gestaltet.
Der Wohnraum erstreckt sich in Haus 1 – dem Punkthaus – über sechs Obergeschosse, die über einen Laubengang von einem großzügigen Atrium her erschlossen werden und sich nach außen orientieren. In dem vier- bis sechsgeschossigen Riegel der Häuser 2 und 3 nehmen die Wohnflächen die Geschosse ab dem zweiten Stock (in Haus 2 ist direkt ab EG nur Wohnen) ein. Daneben beinhaltet das Quartier ein Haus für Kinder, eine neue Hausverwaltung der GWG, einen Nachbarschaftstreff sowie eine Tiefgarage. Das Haus für Kinder ist in den ersten beiden Geschossen von Haus 3 untergebracht. Hausverwaltung und Nachbarschaftstreff befinden sich wiederum im Erdgeschoss von Haus 1.
Laute und leise Loggien
Die Rückseite des Ensembles präsentiert sich mit hervorspringenden Erkern, die eine enge Verzahnung des begrünten Innenhofes mit den Wohnräumen bewirken. Daneben dominieren großzügig verglaste, verspringende Loggien das Erscheinungsbild. Entlang der Aubinger Allee sind die Fenster aus schallschutztechnischen Gründen als Kastenfenster entwickelt und ausgeführt worden. Die Loggien auf dieser „lauten“ Seite sind mit Glasschiebewänden versehen, die eventuellem Lärm zum Trotz einen Aufenthalt im Freien ermöglichen. Die hofseitigen Loggien verfügen hingegen zum Schutz gegen die Sonneneinstrahlung über Textilvorhänge, die den intimen Charakter des Innenhofes unterstreichen.