Krankenhausarchitektur: Drei komplexe Lebensretter und Heilstätten
Singapurs höchster Wolkenkratzer soll innen wie außen eine vertikale Community schaffen – als eines der ersten postpandemischen Gebäude der Welt.
305 Meter, 63 Stockwerke – so hoch soll Singapurs künftig höchstes Gebäude werden. Wesentlich interessanter als dieser neue Superlativ für den Stadtstaat ist dabei jedoch das architektonische Konzept dahinter. Die Verantwortlichen – Skidmore, Owings & Merill (SOM) – sprechen von einem „postpandemischen“ Entwurf. Ihr Hauptaugenmerk liegt deshalb, neben der mittlerweile obligatorischen Nachhaltigkeit, auf Gesundheit und Wellness. Berührungslose Technologie, antimikrobielle Materialien, verbesserte natürliche Luftzirkulation und -filterung, anpassungsfähige Innenräume sowie große, begrünte Außenbereiche sollen bei 8 Shenton Way – so Adresse und Name des Projekts – die Gesundheit seiner Nutzer in den Vordergrund stellen. Letztere werden dabei als vertikale Community verstanden, die die öffentlichen Plätze, Luxuswohnungen, Büros sowie den Einzelhandel und ein Hotel mit Leben füllt.
Auffällig, wenn auch nicht untypisch für zeitgenössische Architektur in Singapur, ist der hohe Anteil an Grünflächen, die sich von der Straße her als nahtloser grüner Korridor in das Gebäude erstrecken. Von den insgesamt 148.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche nimmt allein der öffentliche Grünanteil immerhin 10.000 Quadratmeter ein. Der erste Stock wird gar als „biodiverse Landschaft“ bezeichnet und umfasst zahlreiche Pflanzen, die speziell Schmetterlinge und Vögel anlocken sollen. 8 Shenton Way soll zudem sowohl materiell als auch im Betrieb CO2-Emissionen möglichst geringhalten. Hierfür werden Teile vorhandener Fundamente und Infrastruktur ebenso genutzt wie Bambus (SEB – structural engineered bamboo), abfalllos hergestellte Terracotta oder Beton mit rezyklierbaren Zuschlagstoffen.