Damit Nachwuchsingenieur:innen qualitativ hochwertige Brückenbauwerke effizient und nachhaltig planen können, werden sie an der HTW Dresden im Umgang mit ALLPLAN Civil ausgebildet.
Brücken sind ein elementarer Bestandteil unserer Infrastruktur: In Deutschland halten aktuell (und wohl auch noch in Zukunft) rund 130.000 öffentliche Brückenbauwerke den Verkehr am Laufen. Ein beträchtlicher Teil davon befindet sich jedoch in keinem guten Zustand. Um sowohl den Neubau als auch die Ertüchtigung von Überführungen so langlebig und nachhaltig wie möglich zu gestalten, ist eine hohe Planungsqualität unerlässlich. Die schiere Masse an Brückenbauprojekten, gepaart mit Zeitdruck und Fachkräfteknappheit, verlangt wiederum eine enorme Effizienz. Diese Gleichzeitigkeit von Qualität und Quantität lässt sich nur mit modernster Planungssoftware bewältigen. Nachwuchsingenieur:innen an der HTW Dresden lernen deshalb den Umgang mit ALLPLAN Civil.
Studierende erschließen sich Funktionsweise von ALLPLAN Civil selbständig
Im Modul „Computeranwendungen/BIM“ des Masterstudiengangs „Nachhaltiges Ertüchtigen und Bauen im Bestand” gilt es ein bereitgestelltes Brückenbauwerk mithilfe von ALLPLAN Civil (ehemals Bridge) als digitales parametrisches 3D-Modell zu entwickeln und zu visualisieren. Den Studierenden wird dabei in Gruppen eine von drei Geh- beziehungsweise Radwegbrücken unterschiedlicher Bauart zugeteilt: eine Stabbogen-Holzbrücke, eine Plattenbrücke und eine Verbundbrücke. Die Funktionsweise der Software erschließen sich die Studierenden weitgehend selbständig über Webinare sowie die in „Civil“ enthaltenen Hilfsfunktionen und Einführungsbeispiele, komplementiert durch Vorlesungselemente und Konsultationen mit den Dozierenden. Im Anschluss an die Brückenmodellierung (mit Hauptaugenmerk auf Überbau, Kappen und Widerlagern) werden dem Modell in ALLPLAN noch wichtige konstruktive Details wie Lager oder Geländer hinzugefügt.
Drei mit ALLPLAN Civil geplante Brücken
Die erste Brücke – eine weitgehend aus Holz bestehende Stabbogenbrücke – verfügt über eine lichte Weite von 25,60 Metern sowie eine nutzbare Breite von 2,56 Metern. Ihre Haupttragstruktur setzt sich aus nach innen geneigten Brettschichtholzbögen zusammen. HEB-Querträger bilden zusammen mit Bongossi-Längsträgern und einem offenen Bohlenbelag die abgehängte Fahrbahn. Die wesentlichen Tragelemente (Bogen, Stäbe, Querträger, Belag und Pfähle) werden in ALLPLAN Civil generiert, Geländer, Lager und Stabenden in ALLPLAN.
Bei Brücke Nummer 2 – einer zweifeldrigen Plattenbrücke – handelt es sich um ein Musterbeispiel des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (RAB-ING 3-6-2-1) mit einer lichten Weite von 52,10 Metern und einer Breite von 5,00 Metern. Als Überbau dient ein in Spannbetonfertigteilbauweise ausgeführter, vier Meter breiter, zweistegiger Plattenbalken. Die relevanten Bauteile, die in ALLPLAN Civil parametrisch zu erzeugen sind, umfassen Überbau, Stütze, Widerlager und Pfähle. Geländer und Lager werden in ALLPLAN nachgetragen.
Die 36,70 Meter lange und etwa drei Meter breite dritte Brücke zeichnet sich durch die Verwendung eines Verbundquerschnitts aus. Zu den wesentlichen Tragelementen der Konstruktion, die in ALLPLAN Civil erstellt wird, gehören die Verbundplatte sowie Stahlträger und Widerlager. Die Geländer, Lager und Stabenden werden auch hier wieder in ALLPLAN hinzugefügt.
Parametrische Planung mit ALLPLAN Civil
Dass die HTW Dresden ihre Nachwuchsingenieur:innen an ALLPLAN Civil ausbildet, ist natürlich kein Zufall. Die BIM-Software verbindet auf einmalige Weise höchste Qualität mit maximaler Effizienz in der Planung von Infrastrukturbauwerken. Dank parametrischer Modellierung lassen sich denkbar einfach verschiedene Modellvarianten in kürzester Zeit erstellen. Daneben bietet das Programm unter anderem automatisierte Lösungen für eine schnelle und präzise 3D-Bewehrungsplanung samt Nachweisführung oder eine exakte statische Berechnung direkt aus dem geometrischen Modell heraus.
