Stadtmuseum der Zukunft: Wien Museum am Karlsplatz erhält Erweiterung
Wiens größtes Klimaschutz- und Infrastrukturprojekt "U2xU5" wird noch ein paar Jahre in Anspruch nehmen, aber eines ist jetzt schon klar: das Projekt der Wiener Linien wird nicht nur die Zukunft des öffentlichen Verkehrs grundlegend verändern, sondern auch neue Standards für einen nachhaltigen Transport setzen.
Das Projekt im Überblick
Das Projekt U2xU5 ist eines der größten Verkehrsinfrastrukturprojekte Wiens, das eine wichtige Lücke im innerstädtischen U-Bahn-Netz füllen soll. Unter dem Namen Linienkreuz U2xU5 werden die beiden Projekte zusammengefasst: Bau einer neuen vollautomatischen U5 Linie und die Verlängerung der derzeitigen U2.
Die neue U5 soll die derzeitige U2 zwischen Karlsplatz und Rathaus ersetzen und wird in der ersten Bauphase zur Station Frankhplatz geführt. Die neuen U-Bahn-Linien werden die Kapazität des öffentlichen Verkehrs erhöhen, die Fahrzeiten verkürzen und die Erreichbarkeit der verschiedenen Teile Wiens verbessern. Weiterhin wird erwartet, dass das Projekt die Entwicklung neuer Wohn- und Gewerbeflächen in der Nähe der neuen U-Bahn-Stationen fördern wird.
Eine wichtige Linienkreuzung
Integraler Bestandteil der U5 ist die bestehende U-Bahn-Station "Rathaus", die zu einer Kreuzung der neuen Linien U2 und U5 wird und damit einen wichtigen Knotenpunkt im Herzen Wiens bildet. Künftig werden von hier aus auch alle anderen U-Bahn-Linien der Stadt direkt erreichbar sein. Doch so trivial es klingen mag, aus technischer Sicht war die Aufgabe nicht einfach: Um diesen wichtigen Kreuzungspunkt zu schaffen, war eine komplette Neugestaltung der Station und der angrenzenden Tunnelabschnitte vom Schottentor zum Augustinplatz erforderlich. Die Umsetzung des Projekts erfolgte durch die Planungsgemeinschaft U2/22 unter der Federführung der ISP ZT GmbH, auf deren Erfahrungen die Stadt Wien dank ihres umfangreichen Know-hows im Bereich des U-Bahn- und städtischen Infrastrukturbaus vertrauen konnte.
Bautechnischer Hintergrund
Die Lage des Projekts in einem dicht verbauten innerstädtischen Raum machte die Absenkung des Grundwasserspiegels mit rund 100 oberirdischen Bohrungen für den Bau des Tunnels und der Schächte erforderlich. Zu den Besonderheiten des Projekts gehören der Tunnelvortrieb in der Nähe historischer Gebäude, der Bau von Schrägschächten zur Aufnahme von Rolltreppen, Arbeiten an bestehenden U-Bahn-Stationen, die Errichtung von drei neuen, fünfgeschossigen Umsteigeschächten, einem neuen Ausgang für die neue U5, einem Notausstiegschacht, sowie die lokale Bodenverbesserung mit dem Düsenstrahlverfahren und der Einsatz von großflächigen Setzungsausgleichsmaßnahmen mit Hochdruckverpressung des Bodens.
High Level Modellierung
Die Rohbauplanung wurde sowohl für die Ausschreibung als auch später für die Ausführungsplanung in 3D bearbeitet. Um das 3D-Modell sowohl für die Massenermittlung als auch die Erzeugung von Schnitten und-Draufsichten in 2D zu nutzen, wurde eine den Bauteilen zugeordnete Layerstruktur, eine vordefinierte Attributverteilung und eine IFC-konforme Gebäudestruktur erstellt. Dies erfolgte sowohl bei rekonstruierten Bestandsgebäuden als auch bei geplanten Neubauteilen. Zusätzlich wurden in Allplan 3D-Pläne erstellt, die die Darstellung von Schalung und Bewehrung unterstützen. Diese wiederum dienten als Grundlage für die Erstellung von Bewehrungsplänen, die ein hohes Maß an Planungssicherheit in Bezug auf die sehr komplexen Bauabschnitte und zu errichtenden Anbauteile bieten.
Mit der U-Bahn in die nachhaltige Zukunft
Das U2xU5-Projekt ist nicht nur strategisch hervorragend, sondern wird auch langfristig einen enormen Beitrag zum Schutz unseres Klimas leisten. Bis 2030 wird Wien mehr als 2 Millionen Einwohner haben, so dass das Projekt die Belastung des bestehenden Verkehrsnetzes und die CO2-Emissionen erheblich verringern wird. Doch das ist nicht das einzige Highlight des Projekts: Die türkise Linie U5 wird die erste vollautomatische U-Bahn-Linie Wiens sein.