100.000 Kubikmeter: Baugrube beim Landratsamt Reutlingen

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Mit großen Baugruben kommen oft auch große Herausforderungen. Beim neuen Landratsamt Reutlingen konnten diese unter anderem mithilfe von Allplan-Smartparts gemeistert werden. 

Nicht aller Anfang ist schwer, bei manchen Projekten ist er allerdings oftmals auch gar nicht so ohne. Gemeint ist die Baugrube. Die ist mitunter gigantisch und muss einiges abkönnen, damit in ihr das Eigentliche entstehen kann. Grundlage für jedes erfolgreiche und qualitativ hochwertige Bauprojekt ist daher zunächst einmal eine gute Baugrubenplanung. Die Ingenieur:innen von tragwerkeplus setzten daher bei der Planung der Baugrube für das neue Landratsamt Reutlingen auf Allplan. In dem fünfstöckigen Gebäude sollen ab 2026 etwa 1.000 Menschen arbeiten. Dank der modellbasierten Planung konnten alle Herausforderungen gemeistert und die Grube Ende 2022 fertiggestellt werden.

100.000 Kubikmeter Aushub

Zunächst einmal ist die Baugrube gewaltig. Sie erreicht eine Länge von rund 175 Metern und, an der breitesten Stelle, rund 95 Meter Breite. Der tiefste Punkt liegt bei knapp 15 Metern. Mit diesen Werten kommt sie auf etwa 100.000 Kubikmeter Aushub. Entsprechend umfangreich gestaltete sich der Baugrubenverbau. Dieser umfasste sowohl um die 210 Bohrpfähle zwischen acht und 11,80 Metern Länge als auch ebenso viele Litzenanker mit einer Lieferlänge von 11 bis 21 Metern.

Aufgrund des enormen Umfangs des Verbaus musste dieser in vier Bereiche unterteilt werden. Wegen der eingeschränkten Platzverhältnisse gab es jedoch lediglich einzelne Fahrspuren für die Baustelleneinrichtung. Die größte Herausforderung bestand allerdings in der hohen Belastung durch Betonpumpen und Krane auf den Verbau.

Smartparts-Pilotprojekt

Um diese Herausforderungen zu meistern, erstellte das Team von tragwerkeplus ein Baugrubenmodell in Allplan. Für das Baugrundmodell mit Bodenschichten und Aushub nutzten die Ingenieur:innen ein Addon der CDS Bausoftware. Die Baugrubenwände wurden hingegen erstmalig mithilfe büroeigener Smartparts generiert, was das Projekt firmenintern sozusagen zu einem Smartparts-Pilotprojekt machte. Die Erfahrungen, die das Büro dabei sammelte, waren angesichts der enormen Vorteile durchweg positiv. So konnten etwa Ankerkollisionen mithilfe der intelligenten Bauteile grafisch ermittelt und behoben werden, statt diese aufwendig über tabellarische Berechnungen lösen zu müssen. Aus dem Modell ließ sich zudem mitunter die Abwicklung der Baugrubenwand problemlos ableiten.

Neben den projektspezifischen Erfahrungen nehmen tragwerkeplus aus ihrem Smartpart-Pilotprojekt noch ein ganz allgemeines positives Learning mit: Dass sich mit Smartparts einfach alles Mögliche automatisieren lässt.