Vieles kann, nichts muss: Patrick Meili über BIM-Modelle und ihre Vorteile
Die Einführung von BIM in den öffentlichen Verwaltungen ist ein entscheidender Schritt bei der Digitalisierung des Bauwesens. Die Stadt Duisburg nimmt hier eine Vorreiterrolle ein.
Die Digitalisierung des Bauwesens betrifft nicht nur die branchenseitige Planung und Ausführung. Damit die Mehrwerte des digitalen Planens und Bauens voll ausgeschöpft werden können, ist auch der regulative Part in Gestalt der öffentlichen Verwaltungen gefragt. Die Stadt Duisburg nimmt hier deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein. Im Rahmen ihrer Agenda Smart City Duisburg, die von einer Optimierung der Verkehrsflusssteuerung über Drohneneinsätze bei der Feuerwehr bis zu Mikrochips in der Biotonne praktisch eine Komplettdigitalisierung aller öffentlichen Instanzen anstrebt, verfolgt die Ruhrmetropole auch die Implementierung von BIM in der Stadtverwaltung. Bei dieser setzt die Stadt an Rhein und Ruhr auf Software und Schulungen von Allplan.
Schulungen mit Allplan
Die Stadt Duisburg verfolgt in ihrem Bausektor die Einführung zweier digitaler Werkzeuge: BIM und, darauf aufbauend, CAFM (Computer-Aided Facility Management). Federführend bei der Umsetzung ist dabei das stadteigene Immobilien-Management Duisburg (IMD). „Wir als Immobilien-Management der Stadt Duisburg werden uns mit der BIM-Methode zu einer modernen und zukunftssicheren Verwaltung für vorbildliches, gemeinschaftliches und nachhaltiges Planen, Bauen und Betreiben entwickeln“, sagen die Geschäftsführung Thomas Krützberg, Winand Schneider und BIM-Koordinatorin Eva-Maria Wick’l. Die Bautechnikerin beim IMD treibt die Aus- und Weiterbildung von Architekten, Ingenieuren, Bauzeichnern und anderen Fachleuten bei der Stadt Duisburg in Sachen BIM voran. Im letzten Jahr allein absolvierten die Stadtangestellten zahlreiche Schulungen mit Allplan, darunter auch die Zertifizierungskurse BIM-Basiswissen und Allplan BIM-Modeler, aber auch Softwarekurse.
Einführungsphase mit fünf Faktoren
Aufbau, Einsatz und Schulung von BIM-Personal einschließlich der Rollen und Verantwortlichkeiten waren der erste von insgesamt fünf Faktoren, die das IMD für die Einführungsphase definierte. Die vier weiteren Bausteine sind Prozesse (Definition der BIM-Prozesse einschließlich der Anwendungsfälle), Daten (Erarbeitung von BIM-Standards), Technologie (Auswahl der Werkzeuge in puncto Software, Hardware, Datenaustausch) sowie Rahmenbedingungen (Erarbeitung von Verträgen, Checklisten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen und Rollenverteilung intern wie extern).
Ganze Reihe von Vorteilen durch BIM-Implementierung
Das IMD sieht in der BIM-Implementierung in der Stadtverwaltung eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber der klassischen Arbeitsweise. Zum einen wäre da die schiere visuelle Aussagekraft von Modellen, die das Verständnis aller am Bau Beteiligten erhöht und somit Entscheidungen im Planungsablauf erleichtert. Zum anderen erhofft sich das städtische Unternehmen, auch von einer verlustfreien Dokumentation über den gesamten Gebäudelebenszyklus zu profitieren. Darüber hinaus spielen natürlich ebenso Mehrwerte wie das einfache Ableiten von Reports, automatisierte Kollisionsprüfungen, VOB-konforme Mengen und Massen sowie Qualitätschecks oder Simulationen eine wichtige Rolle.
Nach den Mitarbeiterfortbildungen in Sachen Software-Skills und BIM-Tauglichkeit wurde inzwischen im Rahmen eines Pilotprojekts auch die Anwendung des Erlernten erprobt. Dazu mehr in Teil zwei zum Thema BIM in der öffentlichen Verwaltung.