Deutschlands erstes 3D-gedrucktes Haus ist fertig!

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Nach etwa 100 Druckstunden und einem achtmonatigen Bauprozess steht Deutschlands erstes komplett 3D-gedrucktes Einfamilienhaus.

Es ist so weit: Das erste 3D-gedruckte Einfamilienhaus in Deutschland (wir berichteten) ist fertig und befindet sich nun für alle Augen sichtbar im nordrhein-westfälischen Beckum. Laut Architekt Waldemar Korte vom Büro MENSE-KORTE ingenieure + architekten benötigte der reine Druck gerade einmal circa 100 Stunden, also umgerechnet um die zwölfeinhalb Arbeitstage. Kein schlechter Wert für rund 160 Quadratmeter Nutzfläche. Der gesamte Bauprozess des Pionierprojekts auf deutschem Boden nahm etwa acht Monate in Anspruch. Geplant wurde das Gebäude mit Allplan.

Portalroboter und bahnbrechende „Tinte“

Neben Waldemar Korte und der von ihm gegründeten Bauherrengemeinschaft HOUS3DRUCK waren insbesondere die Projektpartner PERI und HeidelbergCement für den Erfolg des Projekts verantwortlich. PERI kümmerte sich als ausführendes Unternehmen mit einem gewaltigen Portalroboter um die Ausführung, sprich, den eigentlichen Druck. HeidelbergCement wiederum lieferte zusammen mit seiner Tochterfirma italcementi sozusagen die bahnbrechende „Tinte“: ein Spezialbeton für schalungsloses Auftragen mit Namen i.tech 3D.

Runde „Ecken“ und optische Nebenwirkung

Das additive Verfahren ermöglicht Formen, die über klassische Bauweisen nur mit hohem Aufwand realisierbar wären. Beim Haus in Beckum betrifft dies beispielsweise die runden „Ecken“. Der gerillten Fassade sieht man dabei deutlich die verschiedenen Schichten und damit ihre Herkunft im 3D-Druck an, durch den sie entstanden ist. Eine optische Wirkung, die das Gebäude durchaus mit Stolz tragen kann. Und wer weiß: Möglicherweise wird dieses besondere Merkmal bald schon häufiger in Deutschland zu sehen sein.