Schrammen Architekten leben die Vielfalt der Architektur in allen Bereichen. Wir geben einen Einblick in das preisgekrönte – und mit Allplan geplante – Portfolio.
Architektur ist so vielfältig wie die Bauwerke, die sie hervorbringt. Jeder Architekturbereich – vom Wohnungs- über den Kultur- bis zum Spezialbau – birgt für sich bereits ein schier unendlich großes Spektrum an Möglichkeiten. Viele Büros spezialisieren sich da auf bestimmte Bereiche und deren besondere Anforderungen. Es gibt jedoch auch Tausendsassas, die praktisch auf allen Gebieten aktiv sind. Zu diesen zählen zweifelsohne Schrammen Architekten BDA aus Mönchengladbach. Das rund 45-köpfige Architekturbüro entwirft und baut seit 35 Jahren die vielseitigsten Projekte. In einem ganzheitlichen Ansatz begleiten die Architekt:innen ihre Kunden dabei durch alle Leistungsphasen – unterstützt durch Software von ALLPLAN.
Der Großteil der Projekte wird bei Schrammen über Wettbewerbe akquiriert. Aus seinen Wettbewerbsteilnahmen geht das Büro in circa 70 Prozent der Fälle siegreich hervor – und das in allen Bereichen. Die folgenden Beispiele aus Mönchengladbach zeigen, wie unterschiedlich und gleichzeitig hochwertig die Aufgaben sind, denen sich die Architekt:innen widmen.
Roermonder Höfe: Auflösung des Blockrandes
Besonders nennenswert wären da etwa die Roermonder Höfe in der Mönchengladbacher Innenstadt. Bei diesem Quartier mit einer Mischnutzung aus Wohn- und Arbeitsraum, Kindertagesstätte, Gastronomie und Parken lösten die Architekt:innen bewusst die gängige Blockrandbebauung auf. Stattdessen wurden zugunsten besserer Lichtverhältnisse und verbesserten Mikroklimas mehrere versetzt zueinanderstehende Baukörper kreiert, die verschiedene Platzsituationen zwischen einander schaffen. Die Stadt war zunächst eigentlich gegen diese Auflösung des Blockrandes, ließ sich jedoch schließlich von Schrammen überzeugen. Eine gute Entscheidung – das Projekt wurde 2020 mit dem German Design Award ausgezeichnet.
Schillerquartier: Neue „Patrizierhäuser“
Beim Schillerquartier galt es eine weitere Wunde zu schließen, die die autofreundliche Stadtplanung der 1970er-Jahre in die Innenstadt gerissen hatte. Inspiriert von den bestehenden Patrizierhäusern in der Nachbarschaft – eine Rarität im stark vom Zweiten Weltkrieg gezeichneten Mönchengladbach – füllten Schrammen Architekten die Verkehrsschneise mit individuell gestalteten Stadthäusern. Ähnlich wie die benachbarten Bestandsgebäude verfügt jedes davon über ein ganz eigenes Gesicht. Die neue Wohn- und Geschäftszeile wurde im Frühjahr 2023 fertiggestellt.
Backstein, aber anders: Stadtwerke Meerbusch Willich
Bei einem Bürobauprojekt – dem neuen Firmensitz der Stadtwerke Meerbusch Willich – spielte im übergeordneten Sinn der Denkmalschutz eine tragende Rolle: Da sich die umliegende historische Bebauung aus Backsteinbauten zusammensetzt, sollte auch die Fassade des Neubaus den Auflagen gemäß zwingend zu einem bestimmten Anteil aus dem Material bestehen. Der konventionelle Weg wäre gewesen, das Gebäude klassisch als massiven Backsteinbau auszuführen, doch gingen Schrammen Architekten hier ihren ganz eigenen Weg. Um maximale Flexibilität zu ermöglichen, planten sie einen Skelettbau mit umlaufender Glasfassade. Den Backstein imitierten die Architekt:innen stattdessen nur optisch mithilfe von vorgehängten Keramikelementen in backsteinartigen Farbtönen.
Sanierungen in Sport und Kultur
Neben Neubauprojekten ist das Büro auch in der Sanierung aktiv, wo die Architekt:innen sensibel, aber mit klarer Handschrift alten Bauwerken neuen Geist einhauchen. Beispielhaft hierfür ist etwa das Pahlkebad. Wegen seiner Rolle als Wettkampfstätte im Turmspringen war hier höchste Präzision erforderlich. Ein alter Saunabereich wurde wiederum kreativ zur Kindertagesstätte umgebaut.
In der Grabeskirche St. Josef – eine Konversion der früheren Rheydter Pfarrkirche – gibt es einen besonderen Platz für Borussia-Mönchengladbach-Fans, deren Vereinsliebe selbst den eigenen Tod überdauert. Unter den chagallesk mit buntem Glas gestalteten Grabkammern ist ein Teil eigens in den Vereinsfarben gehalten – als Borussia-Fanblock unter den Gräbern sozusagen.
Neue architektonische Herausforderungen auf eigenen Wunsch
Das vielfältige Portfolio von Schrammen Architekten hängt nicht bloß mit seiner breiten Expertise zusammen. Auch der stete Wunsch nach neuen Herausforderungen und die eigene Neugier führen immer wieder in architektonisches Neuland. Ein Beispiel hierfür ist die neue Feuerwache in Neuss – eine Rückbesinnung auf simple „kubische Bau-Typen der Moderne“ mit urbanem Loft-Feeling. Auch an dieses Projekt sind die Architekt:innen über einen gewonnenen Wettbewerb gekommen.