Fortschrittliche Technik für den Industriebau: Türkisches Stahlwerk
Nach dem Projektstart von TUM Hyperloop vor knapp zwei Jahren wird es nun ernst: Ab sofort wird die 24-Meter-Teströhre samt Kapsel und Leitsystem als 1:1-Prototyp gebaut.
2020 startete an der TU München ein Projekt, das ein Meilenstein in der europäischen Mobilitätsgeschichte werden könnte. Unter dem Namen TUM Hyperloop verfolgen Forschende der international renommierten Hochschule seither das Ziel, Europas erstes Hyperloop-Testsegment in Passagiergröße zu bauen. Nach knapp zweijähriger Planung erfolgte nun in Ottobrunn/Taufkirchen der feierliche Spatenstich. Dass es sich dabei um kein Bauvorhaben wie jedes andere handelt, zeigte unter anderem die Anwesenheit von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Markus Blume. Der Freistaat Bayern fördert das Innovationsprojekt obendrein mit 3,5 Millionen Euro.
Spatenstich für die Hyperloop-Teststrecke der Technischen Universität München (TUM) am 30.9.2022 auf dem TUM-Campus in Ottobrunn. Personen v.l.n.r.: Raphaela Schiburr, Forschungsgruppe TUM Hyperloop, Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident, Prof. Dr. Gerhard Kramer, Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation der TUM, Gabriele Semino, Forschungsgruppe TUM Hyperloop. Copyright: Andreas Heddergott / TUM
Die Teststrecke, die nun bis 2023 entstehen soll, wird eine Länge von 24 Metern aufweisen. Um den extremen Belastungen durch die superschnellen Kapseln standzuhalten, wird für die Konstruktion der Röhre ultrahochfester Beton verwendet. Im Vordergrund des Bauprojekts steht allerdings die Abdichtung, die für die Fortbewegung in einem annähernden Vakuum notwendig ist. Bei der Planung der Tunnelröhre, die in Zukunft sowohl oberirdisch als auch unterirdisch trassiert werden kann, setzt das junge Team auf Allplan Engineering. Zeitgleich zum Streckenbau erfolgt die Entwicklung einer für Passagiere geeigneten Hyperloop-Kapsel am Department of Aerospace and Geodesy (ASG) der TUM School of Engineering and Design (ED).
© TUM
Ein dritter Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung des Betriebsleitsystems beziehungsweise der Steuerung von Röhre, Kapsel und Antriebssystem. Durch die Integration aller Schlüsselsysteme soll der Demonstrator eine ganzheitliche Untersuchung der technischen Umsetzbarkeit des Hyperloop-Konzepts ermöglichen. Ist das Projekt erfolgreich, könnte es als Blaupause für künftige Hyperloop-Strecken von 200 bis 1.500 Kilometern Länge dienen. Ein wichtiger Schritt für die Realisierung des Transportsystems der Zukunft, das höchste Performanz und Nachhaltigkeit miteinander vereint.